OctoPodcast 24: Quo vadis, Ukraine?

(YouTube-version unten am Ende des Textes…)

Hallo, ich bin es, Squishy Nobones, der verängstigte Tintenfisch. Jawohl, die Ukrainescheiße macht mir echt Sorgen, weil da so vieles passiert, das gegen jeden gesunden Tintenfischverstand geht. Und eine Figur wie Wladi la Puta macht das alles nicht einfacher. Darum noch einer von diesen eher nachdenklichen Kommentaren als Octopodcast. Das Offensichtliche: Wie krank ist der Typ? Nicht nur im Kopp, sondern auch körperlich? Gut sieht der nämlich nicht mehr aus. Und damit die Frage, was der kleine Ex-Spion überhaupt noch zu verlieren hat? Und wenn die Antwort lautet: Nichts. Gar nichts. Dann ist sein irgendwie aufgedunsener Finger noch schneller auf einem roten Knopf als Gunnar Lindemann die Kohlroulade entdost hat. Und wo ich mir bei den ganzen Quersenkern noch sagen konnte, wenn mir das alles zu blöd wird, dann gleite ich halt in Ruhe und Gelassenheit in meinen Ozean zurück, bei der Bedrohung aus dem Osten geht das vielleicht nicht schnell genug und ich bin nur noch als radioaktiv frittierte Beilage in einem italienischen Restaurant zu gebrauchen. Nicht gut. Hat gerade der Lawrow, die griesgrämige Lurch-Handpuppe Putins gesagt „Atomkrieg ist eine reale Bedrohung“, hat er gesagt. Ja, du Komiker! Wer sitzt denn da am Knopp? Wenn das eine reale Bedrohung ist, dann weil du und der kleine Wladi, der dich mit seiner Hand in deinem Colon steuert, sie dazu macht! Verkackt, wer zwingt euch denn bitte dazu? Genau so quarkig ist es, daraus einen Stellvertreterkrieg der Nato machen zu wollen, weil die ja Waffen liefert. Schweden liefert auch. Ist nicht in der Nato. Finnland, Australien und Japan spielen das Spiel mit. Nebenbei… wer hat euch bitte sehr gezwungen, einfach so in die Ukraine einzumarschieren?

Und wenn man sich die Wohnhäuser von Mariupol oder die Leichen von Butscha anschaut, wird mehr als klar, dass es sich hier nicht um eine einfache, militärische Spezialoperation handelt, ebenso wenig wie ein Bauchschuss mit abgesägter Schrotflinte ein endoskopischer Eingriff wäre. Aber die Ukraine kämpft und sie kämpft gut, aber um ihr Überleben. Und bitte, bitte, bitte, es komme mir keiner mit „Aber die Nazis von der Asow-Brigade!“ Ja, viele Elitesoldaten machen diesen Job nicht, weil sie zartfühlende, nette Menschen sind. Und so eine Meute mörderischer Arschlöcher gehört eigentlich auf eine Südseeinsel verfrachtet, wo sie sich gegenseitig die Rübe einprügeln können. Das gleiche dann aber mindestens genau so für Putins Schlächter Bataillon. Man schützt keine unschuldigen Zivilisten, nicht einmal vor Nazis, indem man unschuldige Zivilisten hinrichtet. Das macht einfach keinen Sinn!

Die Lage ist eh schon vertrackt genug. Was ist mit der Krim? Was ist wirklich im Donbass los? Aber vor allem: Was in aller Welt könnte (wie es einige politisch verstrahlte noch immer versuchen) den Krieg rechtfertigen? Selbst wenn Putin die Separatistengebiete „befreien“ wollte, warum muss man dann erst einmal im Umland von Kiew Massaker anrichten oder Lwiw bombardieren, das am ganz anderen Ende dieses riesigen Landes liegt? Also, muss man da nicht einschreiten?

Aber natürlich trippeln die Staaten schon bei den Sanktionen um Russland herum wie Mama und Papa, die gerade froh sind, dass ihr hysterisches, zahnendes Kackblag endlich nach drei Stunden Dauergebrüll eingeschlafen ist. Und Deutschland ist natürlich wieder ein besonderer Fall. Seit Jahrzehnten hat man es geschafft, sich von Russischer Energie derart abhängig zu machen, dass man nun mit arabischen Emiraten kuschelt, für die das Wort „Menschenrechte“ etwa so irritierend ist, wie James Joyce für Erstleser. Ich lasse mal den ganzen Komplex beiseite, in dem diese Arschficker von den Mineralölkonzernen das Ganze dafür missbrauchen, die Leute abzuzocken, während die Kartellämter danebenstehen, wie eine zahnlose Seegurke.

An dieser Stelle habe ich einen längeren Ausflug weggekürzt, in dem es dann aber irgendwann um einen fetten Audi Q7-Panzer und vier Brötchen ging. War lustig, hat aber nicht gepasst.

Aber wo wir gerade von Panzern sprechen: Wird die Bundesregierung nun Panzer liefern? Irgendwann? Das auf den ersten Blick Alberne ist, dass es unter anderem die Grünen sind, die gerade laut danach rufen, man solle schwere Waffen nach Osten karren. Frieden schaffen mit schweren Waffen? Und ausgerechnet die Partei „Audi frisst Diesel“ bezeichnet die einstigen Öko-Pazifisten als Kriegstreiber und warnt davor, dass man so in den dritten Weltkrieg rutsche. Na gut, das blaubraune Politgeschmeiß will mit solchen Slogans wahrscheinlich einfach nur Zeit gewinnen, bis man sich im Klaren darüber ist, welche Position man gegenüber Russland einnimmt. Einigen macht der Angriffskrieg in der Ukraine durchaus Sorgen, aber ein nicht unerheblicher Teil war schon lange auf mehr als nur einem Kuschelkurs mit dem Kreml. Wie weit muss Putins Arsch offen sein, wenn Gunnar Lindemann da reingepasst hat?

AfD-Ehrenvorsitzende Sahra Wagenknecht wiederholt auf Twitter mantramäßig, dass Verhandlungen der einzig richtige Weg seien. Ist natürlich bloß blöd, wenn Wladi nicht verhandeln will. Das ist etwa so, als sei der kleine Janosch schon zum dritten Mal von dem grobschlächtigen Kevin-Luca wegen seiner handgestrickten Jacke verprügelt worden und Mama fragt: „Hast du dem mal gesagt, dass du das irgendwie doof findest, wenn der dich haut?“ Einige Neopazifisten schlagen auch plötzlich vor, die Ukrainer sollten einfach die Waffen niederlegen, denn dann gäbe es ja keinen Krieg mehr.

Ja, Mama hat für den kleinen Janosch jetzt einen neuen Pulli geklöppelt. Aus naturfettendem Yak-Haar. In Grün, Braun und äh, Senf? Steht drauf „Hau mich!“ ich meine, wie soll das funktionieren? Der Westen lässt die Ukraine fallen, guckt gemütlich zu, wie Putins Panzer einmal bis kurz vor die Polnische Grenze rollen und sagen dann „So, Wladimir. Bist du fertig? Dann können wir ja nochmal reden!“ Die Partei „Automatischer Furz Dialog“, also eben jeder Club, der seit Jahren für liberalere Waffengesetze in Deutschland ist, versucht sich gerade verzweifelt als Pazifisten zu inszenieren. Ja, wir reden hier von eben der AfD, die noch im vergangenen Bundestagswahlkampf massiv für eine Aufrüstung der Bundeswehr und sogar die Wiedereinführung der Wehrpflicht plädiert hat. Die wollen jetzt eure Vorzeigefriedensengel sein. Waffennarren, Säbelrassler, ein schießwütiges Kroppzeug, das effektiv nur zeigt, dass a) wenn die Grünen und die Roten das gleiche fordern, muss man halt plötzlich doch irgendwie dagegen sein! Und b) Wenn die Bedrohung dann doch irgendwie real wird, steigt der Dünnschiss schnell mal bis auf Höhe der Achselhöhle, da wo bei den grauen Herren der Gürtel sitzt.

Ich bin nur ein Tintenfisch. Und bitte, mir könnte das egal sein, solange die Oktopoden das überleben. Aber ihr solltet bei jeder groben Weisheit, die ihr fordert, vor allem, wenn ihr entweder Oppositionspolitiker oder Telegram-Stammtisch-Philoproleten seid und damit nicht im Geringsten die Verantwortung tragt, überlegen, was das denn am Ende für Konsequenzen hätte.

Also, Option 1: Ist am einfachsten und bequemsten. Nix tun, zugucken und sich an den Klöten oder im Kamelfuß kratzen. Wer das möchte, geht einmal da rüber. Ja? Danke. Mit euch rede ich nicht. Ihr seid Scheiße und dämlich, weil euch Krieg und Leid scheinbar egal sind. Außerdem solltet ihr euch mal im Schritt waschen, ist ja ekelig. Äh, bitte? Jeder Eingriff verlängert den Krieg nur? Ja, genau. Also beschleunigt Nichtstun das Sterben. Dass dann weniger draufgehen, wenn man Putins Metzgermeute ungebremst durch das Land rauschen lässt, möchte ich mal vorsichtig in Zweifel ziehen. Und jetzt Fresse, ich habe gesagt, mit euch rede ich nicht.

Option 2: Mehr wirtschaftlichen Druck. Ja, Kinners, was habt ihr denn noch? Nur noch Öl und Gas. Mehr ist da nicht mehr zu sanktionieren! Ja, es ist ein wenig dämlich, der Ukraine mit einer Hand Waffen liefern zu wollen und mit der anderen Geld an Putin für seine Rohstoffe zu überweisen, die er dann in Panzer umsetzt. Merkt ihr Deppen jetzt mal langsam, warum Globalisierung nicht so einfach ist, wie ihr denkt? Wer mehr wirtschaftlichen Druck will, riskiert natürlich den Groll der Vollschranzen, die noch immer denken, der Mangel an Mehl im Supermarkt hätte bestimmt auch was mit Ökosteuer zu tun und dann ist Baerbock dran schuld. Ganz alleine…

Option 3: Verhandeln. Ja, jetzt hat Lawrow nicht nur gesagt, ein Atomkrieg könnte ja vielleicht wirklich kommen. Er meinte auch, man könne ja mal wieder verhandeln. Ja gut, schreit die Sahra jetzt „Sag ich doch!“ und ich sage so, Klappe, Sahra, bis gestern wollte Lawrow halt nicht und dann hättest du dich ja nett in Berlin vor die Russische Botschaft stellen und den Mund fusselig reden können, es hätte bloß verdammt nochmal keiner zugehört! Ich finde das aber von Lawrow so stumpf. Seien wir ehrlich: Der Krieg läuft definitiv nicht so, wie die Wodkafraktion sich das zusammengeträumt hatte. Aber das Gesprächsangebot mit einer Atombombendrohung zu untermalen ist so typisch menschliches Beta-Männchengehabe… Und nun überlegt euch mal, ob Wladi das nötig hätte, wenn die Klötenkratzer bekämen, was sie wollen.

Option 4: Direkter Eingriff der NATO. Äh ja, das wäre eine Eskalation, bei der viele nicht unberechtigterweise Schiss haben, dass Putin dann doch mal ausprobiert, ob die ollen, rostigen Raketenbasen noch funktionieren. Dann wäre endgültig Käse. Radioaktiv glühender Grillkäse. Und dann wäre nicht nur der gar, sondern eure ganze Spezies gleich mit.

Damit wären wir bei Option 5: Waffenlieferungen, damit man immerhin der Ukraine die Möglichkeit gibt, sich weiter und noch vehementer zu verteidigen. Und das läuft so langsam aber sicher auch mit schwerem Gerät an.

Gut, Deutschland hat dabei noch das Problem, dass Kanzler Scholz herumzögert, wohl wissentlich, dass die Bundeswehr gar keinen einzigen funktionierenden Panzer hat, den sie nach Osten schicken könnte, so gammelig wie der Verein ist. In irgendeinem Lost Place in der Magdeburger Börde oxidieren vielleicht noch ein paar NVA-Haubitzen vor sich hin… Bissel WD40 dran und… ach nee, ist ja auch Öl drin. In Deutschland wird alternativ darüber diskutiert, über welche Dritt- oder Viertstaaten man welchen komplizierten Ringtausch mit Kriegswaffen führen muss, damit Putin von diesem Rüstungs-Hütchenspiel so verwirrt ist, dass er sich am Ende hoffentlich selbst angreift. So die Theorie, die allerdings nicht ansatzweise funktioniert. Aber diese Taktierspielchen müssen erst einmal in grauen Amtsstuben ausgetüftelt werden, während mit jedem Bürokraten-Kuli-Klicken ein weiterer Mensch ein paar hundert Kilometer weiter östlich eine Kugel in den Kopp kriegt. Ein paar Helme und gebrauchte NVA-Unterhosen tauscht man gegen in der finnischen Tundra eingefrorene Notrationen aus dem zweiten Weltkrieg. Die wiederum gehen nach Rumänien, das noch ein paar Reifen für eine MiG 23 im Keller hat. Die gehen an Polen. Polen tauscht 25 Sätze MiG-Reifen gegen vier Kisten AK 47. Die Polen schieben die nach Mexiko, das sie im Kampf gegen die Drogenkartelle gebrauchen kann. Dafür gehen zwei Container Sombreros nach Taiwan, welches 100.000 Gummienten an den Vatikan liefert. Keine Ahnung, wie es damit weitergeht und wie man aus 100.000 katholischen Gummienten am Ende Panzer nach Kiew bekommt, aber das wissen die Idioten im Sonderbreirat des Verteidigungsausschusses des Bundestages auch nicht. Noch nicht, sagen sie und verfassen einen 377 Seiten starken Zwischenbericht an Kanzler Scholz.

Ich weiß, ich weiß, jetzt haben Koalition und Union jeweils Anträge für den Bundestag verfasst, aber wer da jetzt optimistisch meint, es bewege sich endlich wirklich, wirklich was, der hat das Gehakel um die Impfpflicht vergessen.

Oder ihr macht es mal ein wenig pragmatischer: Die einzigen funktionierenden Panzer im Land sind die, auf die ihr hier eh verzichten könntet, die schon eine halbe Stunde vor dem Tor des transsubstantiierten PISA-Schocks im Standgas vor sich hinötteln, damit der feiste Nachwuchs seine stubbigen Speckbeine nicht zu viel bewegen muss, wenn er aus der Schule von der Dönervernichtungsmaschine genannt Mama abgeholt wird. Schickt doch eure SUVs in die Ukraine. Das sind vielleicht keine schweren Waffen, sondern nur schwere Autos, aber es sind Panzer und bei dem, was die Leute da alleine mit ihren Treckern alles haben anrichten können, was meint ihr wohl, was die mit einer Flotte Q7 oder Touareg oder BMW Xdrölf gegen die russischen Invasoren ausrichten?

Da sind sie also, die Möglichkeiten, die ihr habt. Leider gibt es bei der Abwägung eine große Unbekannte in dieser Gleichung: Putin selbst. Da sitzt in Moskau ein einzelner, kleiner, kranker und eigentlich einsamer Mann, umgeben von einer Rotte komplett verblödet-verblendeter Stiefel-, Speichel- oder was auch immer die da lecken, will ich gar nicht wissen, und füttern mit ihrer Arschkriecherei seinen Größenwahn, dass er denkt, er kann machen was er will und verdammt nochmal damit durchkommen! Man weiß ja nicht einmal, wie viel Realität nicht nur an die Bevölkerung, sondern auch zu ihm selbst durchdringt. Bin mir nicht hundertprozentig sicher, auf welchem Trip Putin gerade ist, aber Appeasement hat was solche Typen angeht, keine so gute Bilanz. Ich habe zwar so meine Tendenzen in der Sache, aber ob die die ultimative Lösung sind, keinen Schimmer.

Vor allem kann ich nicht in Putins krasse Rummsmurmel reingucken. Das kann von euch allerdings auch keiner, denn alle komischen Analysen von Militärexperte Genralfeldwaldunwiesenmarschall Gröseldöselmösen auf Bild-Welt-Zeit-Tagesspiegel-Focus.de sagen auf verblüffend einstimmige Weise etwas widersprüchlich anderes. Effektiv ist das eure Sache, wie ihr damit jetzt weitermachen wollt, ob ihr einfach nur konsterniert gucken wollt, komplizierte Hütchenspiele mit vatikanischen Quietscheentchen vollführen, einfach mal gucken, was die deutsche Rüstungsindustrie auf die Beine stellen kann, wenn es mal jemand anderem beliefern soll als Saudi Arabien oder ob man am Ende feste draufhaut und alles oder nichts riskiert. Ich wünsche euch viel Erfolg.

Hallo!