Quo vadis, Kulturkampf?

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Hallo, ich bin es, Squishy, der umgezogene Tintenfisch. Lange keinen Netzfund von Fratzenbuch mehr beleuchtet. Also, lange her, dass ich überhaupt was gemacht hatte, aber mein Mikro war noch in einer Umzugskiste verstaut. Und da ihr ja in der Zwischenzeit meintet, alles einmal auf links krempeln zu müssen und ich keinen Schimmer hatte, wo zum Rochen ich da anfangen sollte… Naja, das hier wurde mir bei Marky Mark in meine Timeline gespült und es ist symptomatisch für das, was in eurer Gesellschaft gerade abgeht. Thema: Kulturkampf. Klingt total überflüssig, aber ich muss das jetzt mal eben loswerden, sei es, um es einfach mal gesagt zu haben, sei es, um nach einer eher ruhigen Schaffensphase wieder in den Tritt zu kommen. Legen wir mal los und schauen, was die Leute in eurem Land so umtreibt:

Hiermit möchte ich mich ausdrücklich dafür entschuldigen, das ich 1984 als 4 Jährige von meinen damaligen Schutzbefohlenen dazu genötigt wurde zum Karneval verkleidet als „Indianerin“, eine Frau der amerikanischen Urbevölkerung, geschickt zu werden!

„Ich wurde genötigt, geschickt zu werden…“ Aha. Egal! Schnippisch! Also, für jeden, der das jetzt nicht rafft und sich fragt, was zum Fick denn nun los ist: Das soll Ironie sein. Ja, etwas sehr stumpf in diesem Falle. Ist aber ein typisches Stilmittel in solchen Postings. Statt wohldosierter Spitzen wird man aus diesem Kreis mit einer wahren Ironieflut zugeschwallt. Da denkt der eine „Oha, wie gewitzt!“ es hat aber tatsächlich etwa die Eleganz eines besoffenen Brontosaurus.

Das Thema ist hier natürlich vordergründig diese inzwischen fast altbackene und beknackte Winnetou-Debatte, bei der in den vergangenen Wochen irgendwelche Krapplappen beschlossen haben, aus einem zurückgezogenen, offenbar einfach nur grottenschlechten Kinderbuch (sogar nur die Romanfassung eines deutschen Kinderfilms, quasi der literarische Sud am Boden einer Biomülltonne) eine breit angelegte Barrage gegen eine hier frei herbei-imaginierte Cancel Culture zu machen, die dann zu einem groß angelegten Kulturkampf, nein, Kulturkrieg hochstilisiert wird, weil man sich darüber empört, dass eine in ihrer Frühsozialisation liebgewonnenes Fantasieprodukt eines vorbestraften ehemaligen Aushilfslehrers laut gefühlter Wahrheit gecancelt oder gar verboten wurde, obwohl so etwas nie passiert ist. Mir ist angeraten worden, das bescheuerte Thema lieber nicht aufzukochen, also lasse ich das mit dem Apachenhäuptling als solchem erst einmal hier, es ist für unsere Autorin so oder so nur Aufhänger für einen breit angelegten Angriff auf Windmühlen. Oder Strohmänner. Oder Strohwindmühlen. Es kommt mir eh etwas dümmlich vor, dass die Ich-Erzählerin hier sich für etwas entschuldigt, wozu sie ihrem eigenen Befinden nach von ihren Erzeugern genötigt wurde.

Leider war ich mir mit 4 Jahren nicht der Bedeutung und der Tragweite meines Handelns bewusst. Dies tut mir aufrichtig leid und ich schäme mich dafür. Auch im Namen meiner Eltern.

Bitte entschuldige dich dann aber auch dafür, dass du im Herbst 1981 mit eineinhalb im Café Breitwald in 72994 Neu Grottulm deinen Banane-Bami Goreng Brei hochgewürgt und über den grobschrötigen Vokuhila-Propheten mit auf die Hühnerbrust getapeter Teppichfliese erbrochen hast! Dass du mit drei angefangen hast, in der Kirche laut herumzuplärren, weil dir das ganze Tod und Verderben featuring Höllenqualen-Gekeife des Herrn Pfarrer unheimlich wurde. Und dass du, als du fünf warst und ein paar Schrumpfnieren von der NPD mit einem Plakat in der Fußgängerzone die Wiedervereinigung in irgendwelchen frei gewählten Grenzen forderten und dein Alt-68-Öko-Papi die beschimpft hat, es nicht geschissen gekriegt hast, darauf hinzuweisen, dass eine solche Einheit in einer halben Dekade Wirklichkeit werden wird. Ich hoffe, das tut dir ehemaliger Mini-Kackbratze auch leid. Schäm dich, du ehemals ahnungsloses Blag!!

Was soll der Blödsinn?

Leider habe ich auch im weiteren Verlauf meines Lebens weitere diverse unverzeihliche Fehler begangen.

Ja, und das obwohl alle gesagt haben, dass Olaf Blockner ein kleinschwänziger Vollidiot ist. Oder meinst du jetzt nicht deine gescheiterte Ehe mit einem physisch wie psychisch impotenten Arsch, der das Echo in seinem leeren Kopp versuchte mit dem Dröhnen seines GTI zu übertönen?

Unter anderem habe ich die Lektüren von Pippi Langstrumpf, Räuber Hotzenplotz, und Struwwelpeter gelesen.

Echt? Von dem retrograden pseudoapologetischen Fuckscheiß abgesehen: Du wirfst mal eben Astrid Lindgren mit der beschissenen Bibel der Kindesmisshandlung in einen Topf? Bist du ernsthaft zu blöd zu verstehen, dass am Struwwelpeter alles, aber auch alles falsch ist? Dass die Drohung, jemandem die Finger abzuhacken, weil er am Daumen nuckelt echt allerfeinste Sahnepädagogik ist? Dass sich das Teil einfach überlebt hat? Als historisches Dokument ja vielleicht noch interessant, aber…

Warum schmeißt du eigentlich hier in eurer Liste nicht Michael Ende rein? Dessen Jim Knopf, wo der Protagonist mehrfach im Buch als „Negerkind“ benannt wird, ist voller rassistischer Klischees. Dagegen ist Lindgrens Taka Tuka Land schon „woke“! Und trotzdem haben sie die beiden Bände von Ende die letzten Jahre kaum verändert verfilmt. Komisch, wie?

Verdammt nochmal, niemand verbietet hier irgendwem irgendwas. Keiner verbietet irgendwelche Bücher. Lindgren, Preußler, Ende, sogar die Struwwelscheiße, alles noch zu haben! Karl May sowieso! Nicht einmal Hitlers Mein Kampf ist verboten, war nur lange hinter einem Copyright versteckt und deswegen nicht zu kaufen, aber die kommentierte Ausgabe schwuppste vor ein paar Jahren auf Platz eins der Spiegel-Bestseller-Liste! Kann man jetzt sogar Online lesen, den schlecht geschriebenen Bratschinken. Und du und die anderen Penner, die diesen Kack teilen, ihr wollt mir einen vom Räuber Fucking Hotzenplotz erzählen, Ihr Kasper und Seppel? Es ist bloß inzwischen mal jemandem aufgefallen, dass da hier und da etwas nicht mehr so richtig ins 21. Jahrhundert passt. Nur so als Beispiel: Im Mittelalter hat man Mädchen mit 13 Jahren verheiratet. DAS ist inzwischen tatsächlich verboten. Heult jemand deswegen rum? Also, außer Anika-Scharleen, die unbedingt einen von diesen geklonten BTS-Weichbacken ehelichen will?

Oder zum Beispiel hier: der alte Schunkelklassiker aus dem 18. oder frühen 19. Jahrhundert „Die Juden haben ein Schwein geschlachtet!“ warum singt man das nicht mehr? Gutes, altes deutsches Liedgut, verdammt. Das gab es schon lange vor den Nazis! Warum darf man das denn nicht mehr singen? Wie? Das ist was ganz anderes? Ja, allerdings auch nur, weil du das nicht auch als Kind zur guten Nacht vorgesungen bekommen hast. Du sehnst dich doch bloß in naivster Weise nach deiner vermeintlich unbeschwerten Kindheit zurück, in der noch alles eititei war, solange Mama nicht mit dem Struwwelschinken um die Ecke kam. Newsflash: Du träumst einer Welt hinterher, in der du einfach zu naiv warst zu begreifen, dass deine Helden leider Teil einer noch immer tief rassistischen Gesellschaft und Denkweise waren. Und du träumst von dieser Zeit nur, weil du offenbar dein jetziges Leben einfach kacke findest. Überraschung, auch wenn keiner heute einen aufgeklärteren Blick auf einige Sachen werfen würde, deine Existenz in der Schulkantine den blassen Kartoffelbreiersatz auf die schmucklosen Teller arrogant verwöhnter Schnösel zu klatschen, wäre noch immer die gleiche und Urin Langstrumpf würde auch ohne political correctness, wokism oder cancel Gekropp nicht auf ihrem Pferd vorbeireiten und dich in die Villa Kunterbunt entführen. Stattdessen würde ich behauten, dass dein Leben deutlich besser wäre, wenn du, statt dich über so einen Bagatellscheiß aufzuregen und das Drama aufzubauschen wie Bauschaum, dich hinsetzt und die Bücher hervorkramst, liest und genießt.

Und auch der Verzehr während meiner Schulzeit von höchst fraglichem schaumigen geschlagenem Zucker mit Schokoglasur (Mohrenkopf)in einem Brötchen.

Grunzgütiger! Geh mal zum Bäcker und bestell ein verkacktes Negerkussbrötchen. Mal gucken, ob man dich in Ketten legen wird. Wird höchstens jemand komisch gucken. Aber das kann dir auch passieren, wenn du deinen Klumpschädel in einen Pott roter Farbe tauchst und damit beim Dönermann einmal mit alles bestellst.

Die Suffbutze „Café Mohrenkopf“ auf dem Oktoberfest heißt jetzt auch „Café Theres“, weil’s besser passt zur internationalen Alkoholvergiftungsorgie auf der (ach ja) Theresienwiese, und weil der alte Name nicht mehr zeitgemäß ist. Habt ihr Schrunzbacken euch eigentlich auch so aufgeregt, als man Raider in Twix umbenannt hat? Wo ist euer Aufschrei deswegen? Eben dachte ich ja noch, das alles ist, weil ihr eurer Kindheit nachgeifert. Aber warum regt ihr euch am meisten auf, wenn jemand auf die Idee kommt, tief rassistische Traditionen nicht weiterzuführen zu wollen?

Meine Fresse, du kannst dir deine Diabetesbombe unter jedem Namen in die Luke rammen, den du willst. Mohrenkopf, Negerkuss, Schokoschaumdingens, gerne auch Robert oder Karl, Tino oder Vladimir, interessiert keine Sau! Und wenn du mit dem Teil draußen vorm Bäcker stehst und dir in Vorfreude auf dieses klebrige Teil den Geifer von deiner vermeintlichen Revoluzzervisage leckst und deutlich sagst: „Lecker! Niggerklöten!“ wird dich auch niemand verhaften. Bist dann bloß ein zurückgebliebenes, rassistisches Arschloch. Und damit musst du halt leben.

Nicht zu vergessen die diversen Schnitzel mit höchst fraglicher osteuropäischer Paprika Sauce (Zigeunerschnitzel).

Eine schnelle Google Suche rotzt folgenden Satz raus: „Du findest Zigeunerschnitzel in über 3334 Restaurants.“ Klar, der Name hat Tradition, manche Traditionen sind aber halt (wie gesagt) scheiße.

Okay, okay, bevor ihr mich jetzt aber auch zur woken Sprechpuppe deklariert, mal ein wenig Perspektive in die Debatte. Also, ganz ehrlich, und da werde ich jetzt ein wenig ausholen, Leute, denn nicht nur beim Thema Gender gibt es ein Spektrum, das gibt es bei den meisten Themen. Und wer nur in Extremen denkt, mit dem kann ich mich leider nicht… nee, da komme ich nicht mit. Extremismus ist einfach immer scheiße. Rechts sowieso, aber links kann das auch, wenn man überhaupt noch in so eindimensionalen Kategorien denken will oder kann. Auch da gibt es gerne mal schnell Probleme. Da werden ganz schnell die berüchtigten alten weißen Männer aus jeder Rassismus-Debatte ausgeschlossen, weil sie alt und, naja, weiß und eben Männer sind. Und zwar egal wo und wie sie sich positionieren. Gleiches passiert in der Feminismus- oder eben Genderdebatte.

Jedes dieser Themen ist einfach zu wichtig als dass man es alleine den betroffenen, marginalisierten Gruppen überlassen sollte, das zu bearbeiten und zu lösen. Und irgendwo da ganz hinten gibt es einige, durch Alltagsrassismus und Misogynie vielleicht zu Recht Verzweifelte, die in ihrer Wut allerdings jeden Versuch einer Gesprächsbereitschaft mit der cis-patriarchalen Gerontokratie als ein Einknicken vor dem System und damit als eine Form des Faschismus beschreien. Wobei das Wort „Faschismus“ inzwischen so massiv herumgereicht und durchgebabbelt wird, als würde jemand ein Kaugummi von einem zum anderen reichen. Inzwischen wird alles und jeder von allen und jedem (vor allem von Faschisten) als Faschist bezeichnet, sodass ich den Eindruck bekomme, dass in Wirklichkeit niemand mehr weiß, was es eigentlich bedeutet.

Um es aber nicht in ellenlangen Ausführungen jetzt versacken zu lassen (und es geht ja eigentlich um dieses Netzfundteil mit den Rothäuten, Negern und Zigeunern), nehmen wir als Beispiel für gute Ideen, die im Extrem nicht mehr so wirken, mal die Menschen der Letzten Generation, die sich erst mit Schnellzement und anderem Klumpatsch auf Straßen geklebt haben, vor ein paar Wochen dann in Museen an alte Gemälde (oder zumindest an die Rahmen). Warum? Um Aufmerksamkeit zu bekommen, sagen sie, weil sonst ja nichts passiert, sagen sie, weil sie die allerletzte Hoffnung für die Menschheit sind, sagen sie. Ja, bei den Straßen kann ich ja noch einen Zusammenhang sehen, auch wenn es bei den meisten eher Wut und Unverständnis auslöst, wenn man auf dem Weg zur Arbeit (mit laufendem Motor) im Stau steht, weil sich da vorne ein paar Spät-Millennials und Gen Zs auf den Asphalt betoniert haben. Bei den Gemälden geht es wirklich nur noch um Aufmerksamkeit, weil, so die Begründung „All das gibt es am Ende nicht mehr, wenn die Menschheit untergeht!“ Hätte man sich da statt an einem alten barocken Schinken, an dem von ein paar intellektuellen Kulturhuschen abgesehen eh keiner hängt (außer eben jetzt den festgebappten Protestlern), nicht die Fresse von DJ Robin bzw. Schürze nehmen können? Damit hätte man immerhin einer gewissen ästhetischen Katastrophe Einhalt geboten. Oder ihr klebt euch an ein Karl May-Denkmal. Ich könnte auch noch die Dreadlockprobleme der Hannoveraner Fridays For Future erwähnen, bei dem es irgendwie um kulturelle Aneignung ging, weswegen eine Musikerin mit eben jener Filz-Friese ausgeladen wurde… Aber ich habe eben erst den Bogen zu Karl May zurückgefunden, da biege ich jetzt nicht plötzlich nochmal ab. Alles, was ich sagen will, ist, dass auch der allerbeste Zweck seine über die Stränge schlagenden Extremisten hat, die mit ihrer Selbstgerechtigkeit und ihrem oft blinden Aktionismus und maßloser Übertreibung der Sache und allen, die für sie kämpfen, oftmals ihr Leben mit Hingabe dieser Sache gewidmet haben, mehr schaden als nutzen. Stattdessen geben sie sich selbst das Gefühl, geyler und moralisch überlegen, im Geiste noch sauberer zu sein als Greta Thunberg und man bekommt den Eindruck, es geht ihnen weniger um die Sache als um eine Selbstaufwertung. Weiter will ich das hier nicht ausführen und ihr müsst das jetzt so schlucken, denn als Tintenfisch habe ich einen deutlichen Migrationshintergrund, und wer mich jetzt cancelt hat also was gegen Ausländer, ihr Pisser.

Wo waren wir in diesem Netzfund-Teil überhaupt?

Auch nicht vergessen wollen wir, falls das auch noch kommen sollte, den Verzehr von Hamburgern, Wienern oder Sauerländern.

Was? Ja gut, ich habe tatsächlich komplett den Faden verloren. Was wollt ihr von mir?

Dies kommt mir heute fast so vor als ob ich Menschenfleisch gegessen habe!

Also wie jetzt, du denkst, man wird irgendwo oder -wann den Vorwurf hervorkramen, es wäre wie Kannibalismus, wenn du Hamburger mampfst? Nee, also das ist doch Schwachsinn! Genauso bescheuert, als wolle man Niedersachsen wegen kultureller Aneignung verbieten, im Herbst mit nem Dirndl oder diesen hässlichen Lederhosen herumzulaufen. Das kulturelle Aneignungsdingens macht in manchen postkolonialen Ausbeutungsgeschichten Sinn. Hier ist das nur bescheuert. Etwa so, als wolle man Kartoffelklöße umbenennen, weil das ja ein abwertender Begriff für fette Deutsche sein könnte. Ihr Heulpfropfen konstruiert hier einen riesigen Strohmann und macht euch nicht einmal die Mühe, das Ding irgendwie so zusammenzuknoten, dass das nicht beim ersten Windhauch auseinanderbröselt. Ist ja peinlich!

Falls in naher Zukunft noch negative Details über die Biene Maja, Sendung mit der Maus, Pusteblume oder Pumuckl auftauchen, auch hier muss ich mich schuldig bekennen.

Also, bei Biene Maja geht alles schief. Willy als männlich konnotiert nimmt jetzt sogar den Arbeiterinnen im Bienenstock den Job weg, was eine Untergrabung des naturgewollten Matriarchats der Bienen wäre. Es sei denn, Willy ist eigentlich eine Drohne und definiert sich als trans-Arbeiterin. Dann steht Willy aber kurz für Wilhelmine. Jedenfalls ist die Darstellung von Thekla eine stereotypische Spinnendiskriminierung. Die Maus fördert mit ihrem „Das war Kisuaheli“-Segment den Multikulturalismus, der Peter Lustig vom Löwenzahn (Hast du echt noch Pusteblume gesagt? Ernsthaft? Wie alt bist du? Demnächst beklagst du dich darüber, dass sie die tönende Wochenschau gecancelt haben?) mit seinem ist entweder ein Ökofaschist oder sein Bauwagenzuhause ist eine Form der kulturellen Aneignung von den Roma. Es sei denn, das ist wieder ein rassistisches Klischee. Linksgrüne Indoktrination betreibt der olle Typ in jedem Fall. Und Pumuckl ist ein Anarchist, der auf Kosten des Meister Eder lebt, der als braver bayrischer Handwerker den hart arbeiten Deutschen symbolisiert, und wie eine Antifazecke dessen Haus besetzt hält. Darüber, ob man sich jetzt ereifert, dass er allgemein so überzogen klischeehaft dargestellt wird oder dass er einfach überhaupt existiert, entscheidet gegebenenfalls die persistierende, politische Inklination. Man kann aus jedem Kleinkram einen totalen Scheiß herausinterpretieren, mit dem sich die ganz rechte und die ganz linke Ecke triggern ließe. Macht aber keiner. Warum? Weil es Schwachsinn ist! Totaler Bullshit! Es wird nix verboten, egal wie sehr ein paar wenige Extreme auf der gegenüberliegenden Seite das vielleicht möchten. Trotzdem ist die von dir gewünschte Bezeichnung für das Paprikaschnitzel Ungarische Art ebenso rassistisch wie das Wort für den klebrigen Zuckerschock in Schokoglasur. Was willst du? Dass du Sucuk in Zukunft als Kanakenknacker bezeichnen darfst? Nein! Ich weiß, was hier der Einwand ist: Diese Bezeichnungen haben (im Gegensatz zum Kanakenknacker) eine lange, deutsche Tradition und wir haben das doch immer so genannt! Soll ich jetzt nochmal sagen, dass manche Traditionen halt einfach kacke sind und zu Recht abgeschafft gehören? Das Deutsche Kaisertum zum Beispiel.

Des weiteren entschuldige ich mich für das sehen von gewaltverherrlichenden Sendungen wie Tom und Jerry. Oder was sonst da gerade modern war.

Pastellfarbene T-Shirts unter Sakkos mit Schulterpolstern, kombiniert mit abstrakten Haarsprayskulpturen? Ja, dafür sollte sich die Menschheit echt mal entschuldigen. Oder gleich Modern Talking, wenn wir schon dabei sind.

Ich finde es prima das man sich heute die Zeit nimmt, die so schrecklichen 70er und 80er Jahre aufzuarbeiten und die Verfehlungen öffentlich macht.

Ich weiß, wir reden gerade aneinander vorbei, aber bei dem Kontext, den ich eben hergestellt habe, stimme ich sogar zu. Tamagotchis? Gehören aus den Chroniken der Menschheit getilgt! In der Rückschau war Atomkraft auch ein riesiger Fehler. Für manche von euch wird diese verkalkte 1950er-Jahre Technologie gerade wieder ultrahip, aber das sagt ihr auch nur, weil euch nicht im Pazifik nach wie vor die Suppe aus Fukushima ums Riff schwallt.

Die Guillotine wurde auch in den 70er/80er Jahren abgeschafft. Heulst du der auch hinterher?

Das lenkt wenigstens etwas von den aktuellen Problemen ab, diese können wir dann ja in den nächsten 40 Jahren abarbeiten.

Warum zum Geier schreibst du gerade diesen idiotischen Text, statt dich eben jenen Problemen zu widmen? Lenkst du dich nicht gerade selbst durch diese schwachsinnigen Pseudodebatten ab?

Falls wir dann noch Zeit dazu haben.

Wenn ihr weiter darauf besteht, die 500 Meter zum Bäcker mit eurem Panzer zurückzulegen und dabei das halbe Kambrium durch den Verbrenner jagen wollt, dann, nein. Dann habt ihr die Zeit sicher nicht. Und wenn ihr solche Diskussionen wie diese derart hochpusht und durch diesen Schwachsinn so in die Hysterie schraubt, statt euch den wahren Unwägbarkeiten der Zeit zu widmen, dann auch nicht. Stattdessen werden sie euch heimlich dahinzüchten, dass ihr euch mit frei erfundenen Skandalen binnen Sekunden aufstacheln und hinter jeden Karren spannen lasst, der euch gerade auch nur ganz grob nach der Schnauze redet und euch im Nebensatz noch ganz andere Sachen verkauft. Wenn man hinter Plakaten hinterherläuft, sieht man manchmal schlecht, was vorne draufsteht. Und schon werdet ihr in zwei bis drei Jahren in ebenfalls guter Deutscher Tradition irgendeinem menschenfeindlichen Hetzer hinterherlaufen, der euch mit eben diesem Schwachsinnsparolen vom Untergang der deutschen Negerkuss-Zigeuner und irgendwiewas mit Winnetou-Kultur geködert hat. Wie oft habe ich die letzten Jahre den Satz gehört, wenn der Faschismus zurückkehre, täte er dies unter dem Deckmantel des Antifaschismus. Und so sehr die Quelle dieses gerne von Rechtspopulisten breitgetretenen Satzes bis heute mehr als fraglich ist, unter dem Deckmantel einer angeblichen Freiheit der Rede und des Denkens, die euch niemand je wirklich genommen hat, lauft ihr denen in die Arme, die am ehesten die Erben der einstigen Faschisten sind.

Ich hoffe mein Text ist Gender:innen neutral und ich habe nichts übersehen!

Gernder:innen? Möchtest du gegen Ende nochmal so richtig deutlich machen, dass du echt nix verstanden hast? Nix?

(Kopiert, da für Top empfunden).

Ja, eben. Du empfindest diesen Rotz als „Top“, hast sogar das „Kopiert, da für Top empfunden“ mitkopiert, hast dir die Zeit genommen und entschieden, dass das jetzt etwas ist, das du in die Welt hinausposaunen musst, wahrscheinlich hast du auch noch die Kommentare drunter geliked. Wie viel Zeit hast du in diesen Mist investiert, obwohl es doch angeblich andere Probleme gibt?

Leider hast du dir nicht die Zeit genommen, die Rechtschreib- und Zeichensetzung in dem Machwerk zu korrigieren.

Unfassbar was da gerade abgeht!

Richtig! Unfassbar. Unfassbar, dass sich eure Bevölkerung mit kompletten Bagatellen auf die Barrikaden treiben lässt, an- und aufgestachelt, um sich mit der restlichen Empörungsmeute, die zum Teil seit zweieinhalb Jahren am Keifen und Geifern sind, gemein zu machen, die nun neue Themen gesucht und gefunden haben, um herumzupöbeln: Für Nordstream 2 und Negerkussbrötchen-Nostalgie!

Klar, jeder darf und soll auf die Straße gehen dürfen. Ich will auch nicht, dass ihr Komiker alle als brave Duckmäuschen zuhause sitzt. Aber merkt ihr nicht, dass dieser heraufbeschworene Kulturkampf von Winnetou bis Gender ein rechtes Narrativ ist, dem ihr gerade bereitwillig hinterherrennt? Mal ehrlich: Ihr wollt, dass die Worte „Neger“ und „Zigeuner“ okay sind! Du beheulst hier den Untergang des Abendlandes inklusive der Sprache, aber misshandelst Orthografie und Interpunktion!

Gott sei Dank hat unser Land keine anderen Probleme [Lachsmileys, die mein WordPress-Theme nicht unterstützt]

Dann mach es nicht zu einem Problem! Dann kümmer dich um diese Probleme und lass den Scheiß hier doch in Ruhe, aber neeeeiiiinnn…. Du befeuerst diese Lächerlichkeit doch gerade mit deinem Copy-Paste-Schrott! Klar, ich investiere hier auch Zeit, aber in der Hoffnung, dass irgendwer mal erkennt, was er, sie oder wieauchimmer ihr wollt hier tut! Diese ganze bescheuerte „Darf man ja heute nicht mehr sagen!“-Debatte ist ein rechtsreaktionäres Erzählkonstrukt, mit dem sich gerne Menschen in und nach Wechseljahren und Midlife Crisis ködern lassen, weil sie den Eindruck haben, ihr jetziges Leben sei scheiße und man klaue ihnen ihre Kindheit. Raider heißt jetzt halt Twix, fucking deal with it!

Übrigens: Arielle die Meerjungfrau ist jetzt schwarz.

Hallo!