Porcupine Tree – Lightbulb Sun
Porcupine Tree waren Ende der 80er mal eine Idee, eine Geschichte, die sich Steven Wilson ausdachte. Es war eine fiktive Progressive Rock Band aus der klassischen Ära der 1970er Jahre, die in Vergessenheit geraten sei. Prompt bastelte Wilson ein paar lustige Songs drum herum, um dem Ganzen ein musikalisches Gesicht zu geben. Das Projekt verselbständigte sich zu einer der gefeiertsten Bands des Genres zu Beginn des jungen 21. Jahrhunderts.
Hatte Wilson auf dem Debut „On The Sunday Of Life“ noch alles alleine gemacht, sind bis zu „Lightbulb Sun“, dem sechsten regulären Studioalbum, Keyboarder Richard Barbieri und Bassist Colin Edwin hinzugekommen. Für Schlagzeuger Chris Maitland war dies schon das letzte Album, denn für Nachfolger „In Absentia“ wurde Gavin Harrison geholt, der bis zum vermeintlichen Ende mit „The Incident“ (2009) bei den Stachelschweinen blieb.
„Lightbulb Sun“ ist eine Art Wegscheide. Die letzten Alben waren eher vom Brit Pop angehaucht, nachdem die eher langen, psychedelischen Frühwerke Wilson nicht mehr gefielen. Jetzt waren deutlich härtere Töne gefragt und stellenweise merkt man das, was auf dem Nachfolger die Fans irritierte, bereits. Dennoch ist „Lightbulb Sun“ ein eher homogener Mix verschiedener Stile. Eher Songs wären „Four Chords…“ oder „Shesmovedon“, während „How is Your Life Today?“ oder das kurze wie geniale „Last Chance To Evacuate Earth Before It Is Recycled“ wunderschön aber verstörend sind. Die Freunde des Psychedelischen kommen dafür mit „Russia On Ice“ auf ihre Kosten, das hypnotisch langsam beginnt, sich zu harten Riffs hochschraubt und den Hörer am Ende atemlos zurücklässt
Die letzten Wochen rotierte bei dieses Album als gelungenes Gesamtwerk, das bei aller Heterogenität dennoch bemerkenswerkerweise als Ganzheit funktioniert.