sQuisHys QuiCkieS 3: LieBe fAceboOk-nAziS…

…iCh biN es, SquiShy, deR vOlksVerrÄterIsche tIntenFisCH. Einige von euch haben neulich einen meiner Artikel geliked (oder gelikt oder ge… ach, wasweißich, jemand wird ja eine Möglichkeit haben, das grammatikalisch richtig auszudrücken), viele haben ihn sogar geteilt. Wie konnte euch das passieren?

Am 05. Juli 2019 habe ich, angeregt durch die Seenotrettungs-Debatte in den deutschen Medien, einen Artikel veröffentlicht, der sich mit der Frage befasst, wie menschlich ihr Menschen seid, wenn ihr direkt oder lieber indirekt fordert, Menschen ertrinken zu lassen. Ihr Menschen betrachtet euch nun einmal als dominante Spezies und ihr seid maßgeblich daran beteiligt, diesen Planeten, auf dem auch ich mich aufhalte, umzugestalten. Dass ihr überhaupt die Notwendigkeit seht etwas umzugestalten, spricht vielleicht nicht gegen eure Dominanz, es spricht aber in vielen Teilen gegen eure Intelligenz, denn viele der Schäden werden die Welt, die so auf euch zugeschnitten scheint, unter Umständen für euch annähernd unbewohnbar machen. Mir soll’s beinahe Recht sein, denn das, was ihr da macht, ist gut für die Tintenfische! Zurück zum Thema, als dominante Spezies seid ihr einfach unglaublich interessant zu beobachten, insbesondere euer Sozialverhalten, ich in kleinen Gruppen zusammenzutun und andere Gruppen abzulehnen. Darum also mein Text: Wollen Menschen andere Menschen im Mittelmeer „absaufen“ lassen?

Dann habe ich etwas Lustiges gemacht, ich habe Facebook 17 Euro gegeben, damit sie den Text in der Gesellschaft verbreiten. Der Erfolg war umwerfend und mehr als amüsant. Zum einen haben nicht wenige den Titel gar nicht verstanden. Es gab 63 „Tentakel hoch“, 26 Lach-Smileys, 3 erstaunte, ein Herzchen und einen Wut-Smiley. 32 Mal wurde er geteilt. Da muss man doch annehmen, all diese Leute (bis auf den Wut-Smiley) fanden den Artikel gut, lustig und/oder teilenswert. Besonders das Herzchen von Thomas R. fand ich süß. Thomas R. teilt ansonsten fröhlich AfD-Artikel. Ich muss annehmen, Thomas hat den Titel falsch verstanden und den Artikel nicht gelesen. Und das trifft auf einen sehr großen Teil der Menschen zu, die ihn geteilt haben, so wie Andy:

Andy, der auch meint, einen Beitrag zu teilen, der sich gegen die Fridays For Future wendet und dabei mal wieder Wetter und Klima verwechselt (obwohl das inzwischen so oft wiederholt wurde, dass auch er es mal hätte begreifen müssen…), hat meinen Artikel geteilt. Danke dafür. Herzchensmiley. Schaut euch das doch mal seine Freunde an: Mögen AfD, sind schon länger hier (als wer eigentlich?), sind Köter (was???), mögen NPD und trauen sich, für ihre Partei ihr Gesicht zu zeigen. Aber nur mit Sonnenbrille. Und Basecap. Also eigentlich gar nicht. Der ganze Vorgang zeigt mir, Andy und seine Freunde sind leider etwas dum. Und anders sieht es nicht bei manch anderen aus, die den Beitrag geteilt oder mit einem positiven Zeichen markiert haben. Nicht verstanden, nicht gelesen. Hirnlos alles teilen und „liken“, was ihnen unter den Finger kommt.

Den größten Spaß aber hatte ich mit den Kommentaren. Mehrfach wurde dem Artikel unterstellt, Dünnschiss (vor meinem Hinweis noch als „Dünschieß“ geschrieben) oder einfach nur Scheiße oder Mist zu sein. Warum, hat von diesen Kommentatoren keiner gesagt, obwohl ich sie oft dazu herausgefordert habe. Es gab einige interessante, längere Wortwechsel, zum Beispiel mit Patrick, der am Ende aber auch nur die üblichen Klischees ausspuckte (die ich mir für ein anderes Mal aufheben werde…), vom Thema ablenkte und einfachere Rhetorik bemühte. Manche waren gemäßigter und sagten: „Das man Menschen in Not auf See rettet. Dagegen hat auch niemand etwas.“ [sic] Schön. Endlich geht jemand mal auf das Dilemma ein: Niemand möchte, dass jemand ertrinkt? Das sah Gregor anders: „Wer nicht schwimmen kann sollte nicht ins Wasser springen und wer in das Wasser springt ist selber schuld wenn er ersaeuft“ Entlarvend finde ich dabei nicht, dass diesem Einwand 37 Menschen einen „Daumen hoch“ gaben. Also doch absaufen…

Einige von ihnen versuchten besonders witzig zu sein, so wie „Hartmut“:

(Ist nur ein Film-Dummy, Hartmut fand das nicht lustig… Komisch.)

Liebe Facebook-Nazis (und egal, wie sehr ihr euch gegen die Nazi-Keule wehrt, sie passt!), ihr habt euch nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Dafür habt ihr fröhlich meinen Artikel unter euch geteilt. Danke. Und ihr habt mich gut unterhalten. Doppelter Dank dafür. Und jetzt geht euch schämen.

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