EngLanD, naChtrAg: kLoFraU/-mAnN dEs jAHreS

hALLo, IcH bIN es NochMal wIEder, sQuiShy. Und ich habe hier noch einen Nachtrag zu England. Naja, vielleicht komme ich noch ein paar Mal darauf zurück, aber diesmal geht es um Ausscheidungen. Klingt komisch, ist aber nunmal nicht zu ändern. Ich meine, die Menschen machen ein unglaubliches Gewese um ihre Ausscheidungen. Sie widmen dem Prozess des Ausscheidens sogar ganze eigene Räume. Warum diese Fixierung? Vor allem, wenn keiner drüber redet. Es gibt Schlafzimmer und es gibt WC. Und es gibt Küchen und Esszimmer. Ist ja alles in Ordnung, aber wenn die Leute anfangen Smalltalk zu machen, reden sie über genau die Dinge, für die sie auch Räume haben: „Na, wie hast du geschlafen“ „Und, was gab es heute bei euch zu essen?“ Manche prahlen untereinander sogar mit ihrem jeweiligen Paarungsverhalten. Der folgende Satz allerdings fällt eher gar nicht:

„Na, heute schon gut gekackt?“

Warum eigentlich nicht? Vor allem, wenn sie so einen Aufstand darum machen: Wie viele verschiedene Sorten Toilettenpapier und -Reiniger es gibt… Und dann findet man auch in der Öffentlichkeit Schilder, die auf öffentliche Bedürfnisanstalten hinweisen. Aber anstatt zu sagen, was man vorhat, sagt man lieber „Ich bin gleich wieder da.“ Oder besser noch: „Ich muss mal!“

Ja, was denn? Was muss man denn dann? Essen, schlafen, aus dem Fenster springen, sich nackt ausziehen und mit roter Farbe bemalen? Nein, darüber könnte man ja noch reden. Aber nicht über das, was dann passiert: Ausscheiden.

Umso kurioser wirkt es dann, wenn man doch darüber reden muss. Beispiel: Werbung. Auch für Toilettenpapier wird geworben, auch für Reiniger. Was damit aber weggeputzt wird, sagt keiner. Noch nie hat jemand in einer Klopapierwerbung gesagt „Reinigt deinen Anus zuverlässig und schonend von jeder Art von Kot.“

Entsprechend überrascht war ich, als ich auf meiner Reise nach Südengland in Hastings an einer öffentlichen Toilette vorbeikam, bei der das Thema doch mal gewürdigt wird. Sie hat sogar Preise gewonnen. Preise? Ja, es gibt ihn zumindest in England: Den Loo of the Year Award! Was für ein aufregendes Land…

Sogar die Leute, die hier den Urinstein anderer wegkratzen, wurden mal ausgezeichnet. Das sind die blauen Preise. Ihnen sollte der uneingeschränkte Respekt aller gelten, die „mal müssen“… Hier sind Menschen, die die Pisse derjenigen wegwischen, die zu blöd zum Zielen sind, Menschen, die die Kacke derjenigen wegschrubben, die zu dumm sind eine Klobürste zu verwenden. Sonst werden sie totgeschwiegen, der Beruf wird ignoriert, schlimmer noch als bei Müllmännern und -frauen, die auch nur den Dreck anderer Menschen wegmachen.

Menschen bewundern die großen Wissenschaftler, die die Berechnungen anstellen, zu denen sie selbst zu doof sind. Aber wenn es darum geht, sich um die Ausscheidungen zu kümmern, die fachgerecht zu entsorgen sie einfach zu doof sind, da wird betreten geschwiegen.

Das prangere ich an. Huldigt den Klofrauen und -männern! Sie haben euren Respekt verdient!

Ein Gedanke zu „EngLanD, naChtrAg: kLoFraU/-mAnN dEs jAHreS“

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