SqUIshY erZÄhlT diE WeihNAchtSgeSChichtE

HallO uND fRöhLiche weIhnaChteN voN miR, sQuiShy, dEm FRöhliChen, feStliChen tiNteNfiSCh. Es ist die Weihnachtszeit, Zeit des Festes der Liebe, des Konsums, des Übergewichts du des Familienstreits. Die Menschen in beinahe der ganzen Welt feiern, ja, was eigentlich? Die Wintersonnenwende, den Ferienbeginn, die Erfindung von Coca Cola? Ganz so sicher sind sich viele nicht. Ist auch egal, Hauptsache schlechte Lieder im Radio mitsingen und Geschenke einsacken. Dazu behaupten alle, es sei die besinnlichste, festlichste Zeit des Jahres, in der die Menschen in Frieden zusammenkommen – in diesem Fall heißt das, dass sie im Einkaufszentrum aufeinandertreffen, um sich am Grabbeltisch mit den Last-minute-Geschenken die Köpfe einzuschlagen.

Was also feiert man, zumindest offiziell, an Weihnachten? Ich habe schon einmal über Religion gesprochen, und die meisten Feierlichkeiten der Menschen haben mit Religion zu tun. Offenbar haben sie nix zu feiern, es sei denn einer ihrer Götter schreibt es ihnen vor („Du sollst den Feiertag heiligen“ oder so heißt es in einem ihrer überlieferten Texte, der angeblich direkt von ihrem Gott verfasst sein soll. Über die anderen lasse ich mich hier erst einmal nicht aus…) oder sie schreiben es ihm zu. Jedes Land bzw. jeder Staat hat in der Regel mindestens einen staatlichen, historisch motivierten Feiertag. Die meisten bleiben religiös. In Europa, dessen Geschichte vor allem vom Christentum bestimmt ist, ist eines der größten Feste überhaupt der Geburtstag ihres Sekundärgottes, Jesus. Ich weiß, ich weiß, das Christentum ist monotheistisch. Aber dennoch gehört Jesus quasi auch dazu, ist der Sohn des christlichen Gottes, teils aber auch er selbst, aber auch Mensch und ja, was weiß denn ich. Dieses alle-in-einem-Ding habe ich angesprochen, als ich in Canterbury war.

Also, es ist der Geburtstag von Jesus. Dass der Ende Dezember gefeiert wird, hat so seine Tücken und es ist nicht ganz nachvollziehbar, was da passiert ist. Viele behauten, das Datum ist gar nicht wirklich so richtig, dass es da nur hingelegt wurde, um den Germanen und Skandinaviern etwas anstatt ihrer Jul genannten Wintersonnenwende zu feiern zu geben. Wer nimmt denn schon gerne eine neue Religion an, wenn er dafür den Vorwand für ein Gelage aufgeben muss? Ganz falsch ist das nicht, richtig ist das aber auch nicht. Einige frühe Schriften, die älter sind als die Expansion nach Norden, haben aufgestellt, dass Jesus zur gleichen Zeit im Jahr gezeugt wurde, wie er später gestorben ist – also etwa Ende März. Neun Monate später haben wir Ende Dezember. Passt also. Wahrscheinlich sind eher die Römer schuld, die auch in dieser Zeit ein Fest hatten, Sol invictus, das Fest der unbesiegten Sonne – also auch ein Wintersonnenwendfest. Gut möglich dass sich die frühen Christen genau daran orientiert haben. Macht ja auch Sinn, denn alle möglichen Kulturen haben so eine Tradition.

Die Geschichte geht so… Maria ist schwanger. Ihr Mann heißt Josef und ist nicht der Vater. Das ist Gott. Josef hat damit kein Problem. Okay, müssen die beiden unter sich ausmachen. Muss ein ganz schönes Schaf von einem Mann gewesen sein. Andere hätten Maria wahrscheinlich gesagt, sie solle sich zum Teufel scheren, oder in diesem Fall zu Gott. Warum auch immer Josef sie nicht vor die Tür gesetzt hat, er blieb mit ihr zusammen. Als später die Obrigkeit alle möglichen Kinder umbringen wollte, um einen vermeintlichen Erlöser zu erwischen (da hat doch wer geplaudert) und die Familie nur wegen dem jungen Jesus also nach Ägypten fliehen musste (damals floh man nach Ägypten, das inzwischen seine Attraktivität offenbar eingebüßt hat), blieb Josef noch immer dabei. Später kommt Josef dann doch noch zum Zug: Es wird zumindest von vier Brüdern gesprochen (Jakobus, Joses, Judas und Simon), Schwestern werden nur erwähnt. Allerdings ist nicht klar, ob Josef da tatsächlich der Vater ist. Maria wird als Mutter genannt, aber Josef… Vielleicht war das so ein Zweckding. Maria hat sich um halb Nazareth gekümmert und Josef war insgeheim schwul.

Egal, Maria war also mit Jesus schwanger von Gott (so ihre offizielle Erklärung) und Josef musste mit dem jungen Glück nach Bethlehem ziehen, weil die Römer eine Volkszählung befohlen hatten und aus Gründen der hervorragenden, antiken Bürokratie sollte jeder Mann sich dafür in seiner Geburtsstadt melden. Anders wäre das auch möglich gewesen und die Griechen hätten das vielleicht besser hinbekommen. Und die Tintenfische hat auch wieder keiner gefragt. Wir hätten das um einiges vereinfacht. Typisch. Dieser ganze Trek hatte den Effekt, dass die Hotels in Bethlehem total überbelegt waren, als die beiden ankamen. Josef hatte vergessen zu reservieren. Und offenbar war auch keiner seiner Verwandten oder ehemaligen Freunde mehr in Bethlehem, bei denen sie hätten unterkommen können. Vielleicht hatte Josef einfach keine Freunde. Vielleicht hatten die auch ein Problem mit seiner Homosexualität, unaufgeklärte Bande. Andererseits schien Bethlehem eh nicht der tollste Ort zum Leben sein, wenn dort so viele Leute weggezogen sind, dass sie nun anlässlich der Volkszählung sämtliche Hotelzimmer belegten.

Diese Sache ist vor allem wichtig, weil sie die weihnachtliche Ikonografie beherrscht – denn am Ende blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich in einem Stall breit zu machen (oder in einer Höhle, die als Stall genutzt wurde; da ist man sich nicht ganz einig). Man legte den frisch geschlüpften Erlöser als erstes in einen Futtertrog (auch als Krippe bezeichnet) anstatt eines Bettes. Hygiene geht anders, vor allem wenn man bedenkt, dass der Stall nicht etwa leer war, sondern für Vieh genutzt wurde.

WeiHnachTliChe HöHLe. SehR geMütLich. aUch aLS KreißsAaL verWenDBar.

Was für ein Tag… lange Reise von Nazareth auf dem Esel, geschwängert von (so sagt sie) einem älteren Herrn mit Rauschebart und (so sagt er) göttlichen Fähigkeiten (im alten Griechenland war das Alltag, fragt mal Leda, Europa und all die anderen Damen), begleitet vom schwulen Alibimann, dann Kind zwischen Kuhnasen und -scheiße in einem Futtertrog zur Welt gebracht. Da wäre es toll, mal ein wenig seine Ruhe zu haben. Und dann? Der Kindsvater schickt einen Boten zu einer Meute unbeteiligter Viehtreiber und scheucht sie zum Stall, um zu gaffen. Und damit noch mehr Leute kommen, wird gleich der Halleysche Komet so als Wegweiser ausgerichtet, dass alle Welt auch noch vorbeikommt. Die drei Typen aus dem Morgenland (Weise Männer, Zauberer, Könige? Weiß es jemand?) brachten immerhin Geschenke mit, allerdings erst Anfang Januar, was im Endeffekt bedeutet, dass der Besucherstrom für mindestens zwei Wochen nicht abriss. Alle waren da – nur einer kam nicht rum, nicht einmal um Zigarren zu verteilen. Der Herr Papa.

Was feiern wir an Weihnachten? Den zweitbeschissensten Tag in Marias Leben. Na denn, frohe Weihnachten!

4 Gedanken zu „SqUIshY erZÄhlT diE WeihNAchtSgeSChichtE“

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